Radiosendungen von Yvonn Scherrer

Das Elfton Ensemble von Niko Seibold

Sendetermin: Dienstag, 5. März 2024, 20:00 Uhr, «Jazz und World aktuell» auf Radio SRF 2 Kultur

Niko Seibold hat eine grosse Leidenschaft für ungewöhnliche Instrumente – in seinem Elfton Ensemble bringt er Gitarre, Harfe und Vibrafon zusammen und beweist grosse Gestaltungsfreude.

Die Forscherin, die auszog, um das Glück zu finden

Sendetermin: Montag, 1. Januar 2024, 08:30 Uhr und 19:03 Uhr, «Perspektiven» auf Radio SRF 2 Kultur, oder ab dem 31.12.2023 als Podcast

«Wenn ich glücklich gewesen wäre, hätte ich mich wohl kaum auf den Weg gemacht, um das Glück zu finden», lächelt Simone Harre. Ihr eigenes Unglück hat sie zum Glück geführt.

Simone Harre wollte aus erster Hand hören, was Menschen glücklich macht, wie sie das Glück finden und was es konkret beinhaltet. Deshalb hat sie zehn Jahre lang unterschiedlichste Menschen interviewt und ihre Geschichten aufgeschrieben.

Simone Harres Erkenntnis: Das Glück wohnt in der Seele des Menschen. Es ist quasi schon da und wartet, bis die Menschen es wahrnehmen. Und oft findet sich das Glück genau dort, wo Menschen es am wenigsten vermuten. Dort, wo es sich schwer und traurig anfühlt.

Kirchenglocken spielen Jazz: Matthias Schriefls «Geläut»

Sendetermin: Montag, 25. Dezember 2023, 08:30 Uhr und 18:30 Uhr, «Perspektiven» auf Radio SRF 2 Kultur, oder ab dem 24.12.2023 als Podcast

Matthias Schriefl wuchs in einem Wallfahrtsort im Allgäu auf. Das Läuten der Glocken prägte seinen Alltag. Während des Lockdowns hatte der Jazztrompeter Matthias Schriefl ein tiefgreifendes Glockenerlebnis. Er beschloss, für Kirchenglocken Jazzmusik zu schreiben.

Als Kind spielte Matthias Schriefl in der Familienblasmusik beim Gottesdienst Trompete. Während die anderen nach Noten spielten, improvisierte er gerne. Im römisch-katholischen Internat übte er in einem Kellerraum «wie ein Besessener», wie er sagt. Heute gehört Matthias Schriefl zu den wichtigsten Jazztrompetern Europas.

Schon als Kind liebte er den Klang der Glocken. Während des Lockdowns lauschte er allabendlich dem Vollgeläut aller Kirchen Kölns. Es war die einzige Musik, die im öffentlichen Raum erklingen durfte. Und der Jazztrompeter beschloss, Glocken in Konzerten als Musikinstrument einzusetzen. Er spielt gemeinsam mit einer vierköpfigen Band, die er eigens für «Geläut» ins Leben rief.

Matthias Schriefl liebt Rituale, er liebt Weihrauch und gemeinsamen Gesang. Über Spiritualität sprechen fällt ihm schwer. In seiner Musik bringt er seine Innenwelt zum Ausdruck. Er hat für einzelne Kirchenglocken und Vollgeläute Musik komponiert, die zu Herzen geht.

Claude Anshin Thomas: Vom Soldaten zum Zenmönch

Sendetermin: Sonntag, 3. Dezember 2023, 08:30 Uhr, «Perspektiven» auf Radio SRF 2 Kultur / ab 02.12.2023, 18 Uhr, bereits als Podcast 

Er hat im Vietnamkrieg gekämpft. Unter den belastenden Erfahrungen leidet Claude Anshin Thomas bis heute. Die Zen-Meditation ermöglicht ihm, mit seinem Leiden in Frieden zu leben. Diese Erfahrung will er anderen weitergeben.

Claude Anshin Thomas stellt seine ganze Kraft in den Dienst des Friedens. Er meditiert mit Soldaten, Veteranen und Gefangenen. «Der Krieg beginnt in uns», sagt der Zen Mönch. «Wir alle haben unsere Wut, unsere Aggression und destruktiven Gedanken. Wenn wir lernen, sie zu beobachten, ohne sie abzulehnen und ohne ihnen nachzugeben, eröffnen sich neue Möglichkeiten, Konflikte zu führen und unser Leben zu gestalten.»

Claude Anshin Thomas leitet das Magnolia Zen Center in Florida. Weil er selber gekämpft hat und Gewalt am eigenen Leib erfahren hat, ist er für viele ein Vorbild. Doch es geht ihm nicht darum, jemanden zu überzeugen. «Ich lade ein, der Stille Raum zu geben, hinzuschauen, sich seinen Abgründen zu stellen. Mir hat die Meditation das Leben gerettet. Heute lebe ich im Frieden mit meinem Unfrieden. Gerne unterstütze ich Menschen dabei, ihren eigenen Weg zum Frieden zu finden.» Meditation ist für Claude Anshin Thomas nicht nur das Sitzen in der Stille. Meditation sei eine Lebenshaltung der Achtsamkeit, die sich in allem zeigt, was ein Mensch tue.

Singvogel/Mensch: Eine Beziehung aus Klang

Sendetermin: Sonntag, 24. September 2023, 15:00 Uhr / Freitag, 29. September 2023, 20:00 Uhr (W), «Passage» auf Radio SRF 2 Kultur

Vögel können in aller Regel fliegen – und viele Vögel können wunderschön singen! Vogelgesang tut den Menschen wohl, verbessert gar ihre Gesundheit, sagt die Wissenschaft. Kommt das daher, dass wir Menschen auch «Singtiere» sind? Haben wir das Singen gar von den Vögeln gelernt?

Wer einmal ein Nachtigallenkonzert gehört hat, wird es nie mehr vergessen. Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, dass solche Meistersinger den Menschen Gesang und Dichtung brachten. Kaum zu glauben, dass Vögel nur als Mittel zum Zweck singen. Doch genau davon gehen viele Biologen aus. Ist die Tatsache, dass Vogelgesang Menschen gut tut und Künstlerinnen und Künstler inspiriert, mit der Gesangsverwandtschaft von Vogel und Mensch verknüpft? Die Passage sucht Antworten und bespricht auch die Effekte menschlichen Verhaltens auf die Vögel.

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Diese Sendung wurde von der Stiftung für Radio und Kultur Schweiz SRKS/FSRC unterstützt.


Unterwegs mit dem Klanggärtner

Sendetermin: Sonntag, 16.Juli 2023, 08:30 Uhr / Mittwoch, 19.Juli 2023, 09:00 und 18.30 Uhr, «Perspektiven» auf Radio SRF 2 Kultur

Die Welt ist laut: Sie dröhnt, brummt und rauscht. Andres Bosshard kämpft gegen Klangverschmutzung. Der Musiker und international beachtete Installationskünstler nennt sich Klanggärtner und gestaltet mit Architekt:innen lebensfreundlichere Klangräume.

Die Ohren sind offen. Tag und Nacht loten sie Räume aus. Sie lieben Naturklänge, Wasserplätschern oder Vogelgesang. Laut Bosshard bevorzugen sie strukturierte Oberflächen, bei denen der Schall zurückgesendet wird. Glatte Flächen hingegen seien akustisch tot und für hörende Ohren nichtssagend.

Damit sich Menschen wohl fühlen, brauche es einen gesunden Mix aus Klängen und Stille. Andres Bosshard spricht anstatt von Stille jedoch lieber vom «Murmelstrom des Lebens». Das ist für ihn der ideale Klang. Dieser Klang könne eine Verbindung zum unsichtbaren Lebensprinzip schaffen, wie Bosshard es nennt.

Der Klanggärtner erklärt auf einem Spaziergang vom Zürcher Hauptbahnhof bis zum Alten Botanischen Garten, wie der menschliche Körper auf Raumklang reagiert. Er macht Mut, den Klangraum der Stadt aktiv mitzugestalten und erläutert, inwiefern das Lauschen ein spiritueller Vorgang sein kann.

Seide, Wolle und Leinen Swiss made (W)

Sendetermin: Freitag, 14.Juli 2023, 20:00 Uhr / Sonntag, 16.Juli 2023, 15:00 Uhr, «Passage»-Sommerreihe auf Radio SRF 2 Kultur

Flachs und Hanf haben in der Schweiz als Textilrohstoffe eine lange Tradition. Die St. Galler Leinwand war Jahrhunderte lang ein Exportschlager. Seit dem 2. Weltkrieg produziert die Schweiz kaum noch Textilrohstoffe. Innovative Projekte wollen das jetzt ändern.

Wir wünschen uns nachhaltig und naturschonend produzierte Textilrohstoffe und Kleider, die nicht um die ganze Welt reisen, bis sie in unseren Läden landen. Dieses Anliegen teilen innovative Schweizer Denker und Bauern. Wolle, Leinen und Seide aus der Schweiz sind auf dem Markt. Drei langlebige, kostbare Textilrohstoffe aus der Natur. Wie stehen die Chancen für Textilien Swiss made? Kann ein Hochlohnland wie die Schweiz Textilien herstellen? Und findet sich genügend Kundschaft? 

Das Wunder der Rose - eine Blume, tausend Botschaften

Sendetermin: Sonntag, 25. Juni 2023, 08:30 Uhr, «Perspektiven» auf Radio SRF 2 Kultur

Rote Rosen stehen für glühende Liebe. Doch die «Königin der Blumen» hat noch viel mehr zu sagen: In der jüdisch-christlichen Tradition ist sie ein tiefgründiges Symbol. «Perspektiven» geht den unbekannteren Bedeutungen der Rose nach.

Es ist Frühsommer, die Zeit der Rosen. Sie leuchten und duften in Gärten und Parks. Für Detta Kälin ist diese Blume viel mehr als einfach nur schön. Sie hat sich auf religiöse Kunst spezialisiert und sagt, Maria, die Mutter Jesu, werde immer wieder mit der Rose verglichen. Die Blüten stehen dabei für ihre innere Schönheit, die Dornen zeigen, dass sie wehrhaft und eigenständig ist.

Christine Lamontain beschäftigt sich als Aromatherapeutin mit Pflanzendüften. «Viele Menschen», sagt sie, «finden im Rosenduft ein tiefes Vertrauen ins Leben mit all seinen Höhen und Tiefen.» Für Christine Lamontain steht der Rosenduft für den Anfang und das Ende, für das A und das O.

Lässt sich Glück in der Schule lernen? Eine Erkundungsreise

Sendetermin: Freitag, 23. Juni 2023, 20:00 Uhr / Sonntag, 25. Juni 2023, 15:00 Uhr, «Passage» auf Radio SRF 2 Kultur

Vor fünf Jahren kam das Schulfach Glück aus Deutschland in die Schweiz. Ziel: Kindern und Jugendlichen Werkzeuge an die Hand geben, mit denen sie ihr eigenes Glück schmieden können. «Wohlstand haben wir, aber zu wenig Wohlbefinden», sagt Lucia Miggiano. Sie leitet Ausbildungen zur Glückslehrperson.

Das Schulfach Glück fusst auf der positiven Psychologie und hat das langfristige Glück der Lernenden im Auge. Leben in Beziehung und persönliche Entwicklung führen nach dieser Theorie zum psychologischen Wohlbefinden – der Voraussetzung für langfristiges Glück. «Vieles im Leben ist gegeben, je nachdem, wer wir sind und wo wir aufwachsen», sagt der Glückslehrer Patrick Schmitt. «Vieles können wir aber auch selbst beeinflussen, wenn wir unsere Stärken kennen, uns Ziele setzen und lernen, diese umzusetzen.» Klingt nach einem wertvollen Schulstoff. Doch hat das Glück nicht noch andere Gesichter?

Porträt der Mandolinistin Katsia Prakopchyk

Sendetermin: Samstag, 8. April 2023, 10:03 Uhr, im «Musikmagazin» auf Radio SRF 2 Kultur

Katsia Prakopchyk ist eine der bekanntesten Mandolinistinnen hierzulande. Sie stammt aus Belarus und ist nicht nur als Interpretin gefragt, sondern auch als Lehrerin – an der Musikakademie Basel unterrichtet unter anderem auch Barockmandoline. 

Gemeinsam im Schweigen essen: eine spirituelle Delikatesse

Sendetermin: Karfreitag, 7. April 2023, 08:30 Uhr / 19:03 Uhr, in «Perspektiven» auf Radio SRF 2 Kultur

Essen in Stille. Den eigenen Atem und das Klingen des Löffels im Ohr. Wer sich aus freien Stücken schweigend ins gemeinsame Essen vertieft, kostet eine spirituelle Delikatesse. Sie ist vielen spirituellen Traditionen eigen. Im eröffneten Moment Café in Basel lässt sie sich niederschwellig erleben..

Neues Album der Zürcher Jazzsängerin Sonja Indin

Sendetermin: Dienstag, 07. März 2023, 20:00 Uhr, in «Jazz und World aktuell» auf Radio SRF 2 Kultur

Pünktlich zum 8. März legen mehrere Bandleaderinnen neue Tonträger vor und machen damit den internationalen Frauentag zum Thema, zum Beispiel Sonja Indin. Auf ihrem dritten Album beschäftigt sie sich mit dem Thema Muttersein, Berufsfrausein.

Seide, Wolle und Leinen Swiss made

Sendetermin: Freitag, 11. November 2022, 20:00 Uhr, und Sonntag, 13. November, 15.00 Uhr, in der «Passage» auf Radio SRF 2 Kultur

Flachs und Hanf haben in der Schweiz als Textilrohstoffe eine lange Tradition. Die St. Galler Leinwand war Jahrhunderte lang ein Exportschlager. Seit dem 2. Weltkrieg produziert die Schweiz kaum noch Textilrohstoffe. Innovative Projekte wollen das jetzt ändern.

Wir wünschen uns nachhaltig und naturschonend produzierte Textilrohstoffe und Kleider, die nicht um die ganze Welt reisen, bis sie in unseren Läden landen. Dieses Anliegen teilen innovative Schweizer Denker und Bauern. Wolle, Leinen und Seide aus der Schweiz sind auf dem Markt. Drei langlebige, kostbare Textilrohstoffe aus der Natur. Wie stehen die Chancen für Textilien Swiss made? Kann ein Hochlohnland wie die Schweiz Textilien herstellen? Und findet sich genügend Kundschaft? 

Der Serpent oder das Geheimnis der singenden Schlange

Sendetermin: Freitag, 14. Oktober 2022, 20:00 Uhr, und Sonntag, 16. Oktober 2022, 15:00 Uhr, in der «Passage» auf Radio SRF 2 Kultur

Es war Liebe auf den ersten Ton. Der Klang des barocken Musikinstruments berührte Stephan Berger so tief, dass der Multihandwerker sich entschloss, das Geheimnis der singenden Schlange zu lüften. Koste es, was es wolle.

Der Serpent hat einen vierfach gewundenen Klangkörper aus Walnussholz. Der Holzkern ist mit einer Tierhaut überzogen. Das Wissen, wie die Tierhaut auf den noblen Holzkörper kam, war verloren. Die Passage erzählt die erstaunliche Geschichte, wie der Multihandwerker Stephan Berger zum Instrumentendetektiv wurde und wie er das Geheimnis der singenden Schlange nach zweijähriger Suche schliesslich löste.

Heute ist Stephan Berger der beste Serpentbauer, die Konzertbühnen der Welt sind frei für das schwarz glänzende, elegant geschwungene Klangjuwel.

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Der Serpent im «Musikmagazin» auf SRF 2 Kultur

Sendetermin: Samstag, 15. Oktober 2022, 20:00 Uhr, und Sonntag, 16. Oktober 2022, 21:00 Uhr

Nymphen, Feen, Nonnen: Die Quelle als Heiligtum der Frau

Sendetermin: Sonntag, 24. September 2022, 08:30 Uhr, in «Perspektiven» auf Radio SRF 2 Kultur

Quellen spenden Wasser. Quellen schenken Leben. Wasserquellen sind Orte des Ursprungs. Seit jeher sind sie heiligen Frauen geweiht: Quellgöttinnen, wundertätigen Nonnen oder der geheimnisvollen weissen Frau. Bis heute pilgern Menschen zu Wallfahrtsquellen, in der Hoffnung auf Heilung und Hilfe.

An der Quelle ist der Übergang vom Sichtbaren zum Unsichtbaren. Hier tritt das Wasser nach seiner verborgenen Reise durch den Berg ans Licht. Wasserquellen spenden reines Wasser, den Lebenssaft schlechthin. Gleichzeitig sind sie ein Sinnbild für übersinnliches Leben. An Quellen wird die Frau als Mutter verehrt. Dieser Zusammenhang liegt auf der Hand. Viele alte Geschichten erzählen aber auch von Frauen, die sich nicht mit Männern einliessen. Sie erschienen den Menschen als wundertätige, autonome Geistwesen.

Barbara Hutzl-Ronge hat ein Buch über Quellgöttinnen verfasst. Die Zürcher Autorin mit österreichischen Wurzeln macht uns mit den Frauen bekannt, die an und in Quellen leben. Wir reisen zu heiligen Quellen und lauschen ihrem Lebensgesang.

Die singende Harfenistin Tara Minton

Sendetermin: Dienstag, 09. August 2022, 20:00 Uhr, in «Jazz und World aktuell» auf Radio SRF 2 Kultur

Die Londoner Harfenistin Tara Minton ist nicht nur eine formidable Jazzharfenistin, sie singt auch einmalig schön zur Harfe. Die gebürtige Australierin erzählt, weshalb der Jazz für die Harfe so schwierig ist und weshalb das Instrument der Engel trotzdem unbedingt zum Jazz gehört.

Der bedrohte Quellenschatz der Schweiz

Sendetermin: Karfreitag, 15. April 2022, 20:00 Uhr, in der «Passage» auf Radio SRF 2 Kultur

Wiederholung: Ostersonntag, 17. April 2022, 15:03 Uhr, Radio SRF 2 Kultur

Die Schweiz gilt als das Wasserschloss Europas, wir sind stolz auf unser reines Wasser. Aber: Nur noch jede zehnte Quelle des reichen Schweizer Quellenschatzes ist naturbelassen. Die fragilen Naturwunder sind bedroht, viele Quellen sind in Privatbesitz und werden als Geldquelle genutzt.

Quellen sind nicht nur einzigartige Biotope. Jede Quelle hat auch ihren eigenen Klang und um viele Quellen ranken sich Mythen und Geschichten. Die Quelle ist der Ort, an dem das Wasser nach einer kürzeren oder längeren Reise durch den Berg an die Oberfläche tritt und sichtbar wird. Quellen schenken Trinkwasser für Menschen, Tiere und Pflanzen. Das Heilbaden in heissen Quellen erlebt eine Renaissance. Quellen sind der Ursprung der Wasserkraft und Geburtsorte wichtiger Flüsse.

Der Brunnen: Geschichtenerzähler und Wundersänger

Sendetermin: Dienstag, 10. September 2019, 20:03 Uhr, im «Doppelpunkt» auf Radio SRF 1

Die Schweiz ist das Land der Brunnen. Selbst im Zeitalter des Leitungswassers stillen Brunnen unseren Durst. Brunnen sind Orte der Begegnung, der Geschichten, der Geheimnisse, des Zaubers.

Ein Brunnen, der Wein statt Wasser spendet. Dieser uralte Wunsch des Menschen geht jeden Herbst in Erfüllung, am Winzerfest in Twann am Bielersee. Der Weinbrunnen spendet mehrmals am Tag Wein statt Wasser. Wein statt Wasser: Dieser Wunsch bedeutet mehr als bloss die Lust auf feuchtfröhliche Stunden. Er zeigt, dass die Menschen dem Brunnen schon immer Wunder zugetraut haben.

Vor drei Jahren wurde auch in Zürich ein Weinbrunnen eingeweiht, er steht auf dem Fraumünsterplatz. Dieser Brunnen hat sogar die Form einer Trinkschale. Das Wunder, dass der junge Mann seine Traumfrau findet, ging beim Brunnen in Erfüllung, wo die Hirten zusammenkamen, um das Vieh zu tränken, und wo die Frauen Wasser holten. Der Wunsch, aus dem Alltag auszubrechen und in geheimnisvolle Welten zu gelangen, den uns heute Games oder Filme erfüllen, erfüllt in manchem Märchen ein Brunnen. Sogar der Wunsch, für immer jung zu bleiben, wurde dem Brunnen zugetraut, dem Jungbrunnen.

Auch wenn wir heute alle Wasser in unseren Häusern und Wohnungen haben, lieben wir unsere Brunnen in Stadt und Land. Ihr Plätschern beruhigt uns, ihr Wasser lädt ein zum Trinken und zum Brunnenbad. Viele Bauernhöfe sind abhängig von ihrer Quelle, die den Brunnen speist, viele sind an keiner Wasserleitung angeschlossen. In heissen Sommern kann es vorkommen, dass die Brunnen verstummen, ein Horrorszenario für jeden Bauer und jede Bäuerin. Für den Klangkünstler Andres Bosshard ist die Stimme des Brunnens ein Zeichen dafür, dass alles in Ordnung ist. Dass wir im Notfall frisches Wasser haben. Das Plätschern und Plaudern der Brunnen bereichert unsere Klanglandschaft. In einer Zeit, in der Lärm zunimmt und die Menschen krank macht, bietet der Brunnen eine Musik, die beruhigt, belebt, Geschichten erzählt. Geschichten von Wundern, Verwandlungen und davon, dass das Unmögliche passieren kann, mitten im Alltag.

Schön und verletzlich - die Moore in der Schweiz

Sendetermin: Dienstag, 18. Juni 2019, 20 Uhr, im «Doppelpunkt» auf Radio SRF 1

Die Schweizer Hoch- und Flachmoore stehen seit 1987 unter Schutz. Vielen Mooren geht es trotzdem schlecht. Sie trocknen immer mehr aus. Für viele Pflanzen, Insekten und Vögel wird der Lebensraum eng, sie drohen zu verschwinden.

Hoch- und Flachmoore sind einzigartige Lebensräume mit atemberaubender Schönheit. Auf den nassen Flächen wachsen Pflanzen, die auf feuchte oder nasse Standorte spezialisiert sind. Moore sind Zeugnisse aus einer längst vergangenen Zeit, sie haben es schwer in einer Welt mit intensiver Landwirtschaft und Geldnot im Naturschutz.

Moore leisten wertvolle Dienste: Hochmoore speichern Kohlenstoff in ihrem Torf; Moore speichern Wasser, ein Segen in heissen Sommern; Moore sind Lebensräume, in denen viele bedrohte Arten Zuflucht finden. Der Moorschutz lohnt sich vielfach, doch in der Schweiz liegen viele Interessen auf den knappen Landressourcen, die sich beissen. Deshalb sind viele der knapp 10 % der Moore, die es ursprünglich in der Schweiz gab, immer noch bedroht.

Bauen für die Zukunft - Innovation auf der Baustelle

Sendetermin: Dienstag, 2. April 2019, 20 Uhr, im «Doppelpunkt» auf Radio SRF 1

Wie baut man Häuser, welche die Umwelt und die Ressourcen so wenig wie möglich belasten und in denen man sich wohl fühlt? Die Sendung zeigt Alternativen zu herkömmlichen Baustoffen auf, wie zum Beispiel Lehm oder Hanfstein. Eine grosse Hoffnung liegt auch auf neuen Techniken im Holzbau.

Lehm ist ein uralter Werkstoff. Lehm muss man nicht brennen wie Zement, deshalb schont Bauen mit Lehm die Umwelt. Lehm hat den grossen Vorteil, dass er ein ausgezeichnetes Raumklima schafft. Er kann Feuchtigkeit aufnehmen und langsam wieder abgeben, so wird es in Lehmhäusern nie unangenehm trocken. Lehm behält im Winter die Wärme im Haus und bleibt im Sommer angenehm kühl.

Holz wächst nach und bindet CO2. In unseren Wäldern gibt es noch viel Holz, das sich zum Bau eignet. Aus mächtigen Holzträgern und komplex zusammengesetzten Holzelementen lassen sich auf einem Betonfundament auch grosse und hohe Häuser bauen.

Hanfstein besteht aus vier Teilen Hanfholz und einem Teil gebranntem Kalk und entsteht in einem Kaltluftverfahren, das die Firma Schönthaler Baustoffe aus dem Südtirol entwickelt hat. Hanfstein hat eine negative Kohlenstoffbilanz und ist schon deshalb sehr ökologisch. Die Lieto Bar in Flims ist das erste Referenzgebäude in der Schweiz mit Wänden aus Hanfstein.

In Zukunft könnten auf Baustellen auch Roboter und 3-Drucker zum Einsatz kommen. Ein erstes Gebäude aus künstlicher Hand steht in Dübendorf.

Festessen - auf der Suche nach dem verlorenen Paradies

Sendetermin: Dienstag, 18. Dezember 2018, 20 Uhr, im «Doppelpunkt» auf Radio SRF 1

Ein Festessen bildet eine wichtige Zäsur in unserem Arbeitsalltag. Wir gönnen uns dann etwas Besonderes im Kreise unserer Lieben. Vom sinnlichen Gaumenerlebnis in guter Gesellschaft erhoffen wir uns Glücksmomente. «Wir wünschen uns das verlorene Paradies zurück», sagt der Experte für Ess- und Trink-Kultur von Radio SRF 1, Ruedi Trefzer.

«Wir wünschen uns, für kurze Zeit im Zustand von Frieden und Harmonie zu verweilen, ins Paradies zurückzukehren, in dem es noch keine Trennung gab zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt.» An Festessen betonen wir oft den gemeinsamen Genuss. Deshalb erstaunt es nicht, dass ein Gericht auf dem ersten Platz der Festtagsmenüs steht, das alle aus dem gleichenTopf essen: das so genannte Fondue Chinoise.

Beim Fondue Chinoise steht das Fleisch ganz klar in Zentrum. Es spielt seit Menschengedenken bei Festmählern eine zentrale Rolle. Schweinefleisch war dabei besonders beliebt. Die meisten unserer Festtagsgerichte sind immer noch fleischlastig, wobei fettiges Fleisch weniger beliebt ist.

Zu einem Festessen gehören immer spezielle Speisen, die man sich nur selten gönnt: Delikatessen wie Meeresfrüchte oder exotische Früchte. Alkohol wird auch bereits seit Menschengedenken ausgeschenkt, und ein üppiges Dessert darf auf keinen Fall fehlen. In früheren Zeiten war der Unterschied der Alltagsnahrung zum Festessen gross. Fleisch war für den Grossteil der Menschen im Alltag nicht erschwinglich, und Zucker war eine absolute Delikatesse, die sich nur Reiche leisten konnten. Wir hingegen können das ganze Jahr über Rindsfilet in einem Restaurant bestellen oder uns am Sonntag Lachs zum Frühstück besorgen.

Unbezahlbar hingegen sind die gute Gesellschaft sowie das gemütliche und fröhliche Zusammensein mit Familie und Freunden. In einer Zeit, in der in der Schweiz Essen für die wenigsten Menschen Mangelware ist, gewinnt der Inhalt des Festes, die gute Gesellschaft, das Gefühl, für kurze Zeit in einer heilen Welt zu sein, an Bedeutung.

Fritz Zwicky: Forscher in Hosenträgern

Sendetermin: Dienstag, 18. September 2018, 20 Uhr, im «Doppelpunkt» auf Radio SRF 1

Der Freund Albert Einsteins kam vor 120 Jahren zur Welt. Sein Vater war Glarner, der in Bulgarien wirkte, seine Mutter war Tschechin. Fritz Zwicky wurde Forscher, seine grosse Leidenschaft war der Weltraum. Bis heute stützt sich die Weltraumforschung auf seine Ideen. Er war der erste, der mit einer Rakete ein Objekt in den Weltraum schoss.

«Fritz Zwicky gehört zu den grossen Schweizer Forschern», sagt Kathrin Altwegg, emeritierte Professorin für Astrophysik. «Er war auch ein sehr ausdauernder und sorgfältiger Astronom, der unzählige akribische Karten von Galaxien erstellt hat.»
Zwicky war nicht nur ein origineller Forscher, er war auch ein eigenwilliger Mensch. Ein Unikum, das in keiner Schublade Platz hat. Ein Tausendsassa, der immer wieder für eine Ueberraschung gut war.
Zwicky versuchte stets, für eine Denkaufgabe alle denkbar möglichen Lösungen vorurteilslos zu prüfen. Er setzte sich dafür ein, dass Spezialisten über ihren «Tellerrand» hinausschauen.

Der Doppelpunkt beleuchtet Fritz Zwickys Forschungserfolge und zeichnet seine ungewöhnliche Persönlichkeit anhand vieler Archivtöne und Erzählungen von Zwickys Tochter nach.

Hightech-Textilien «Swiss made»

Sendetermin: Dienstag, 8. Mai 2018, 20 Uhr, im «Doppelpunkt» auf Radio SRF 1

Funktions- oder Hightech-Textilien sind Stoffe, die einen genau definierten Zusatznutzenerfüllen. Schweizer Textilfirmen haben in diesem Marktsegment die Nase ganz vorn.

Während die einen auf Naturfasern schwören, schwärmen andere von Softshell- oder Goretex-Jacken oder leisten sich sogar eine Jacke, die sie heizen können. An der EMPA forscht man bereits an Nanofasern, die gleichzeitig Sensoren sind, welche Informationen weiterleiten können, zum Beispiel die Höhe des Zuckergehalts im Blut oder Informationen über die Herztätigkeit.

Wenn Tiere fliegen

Sendetermin: Dienstag, 24. April 2018, 20 Uhr, im «Doppelpunkt» auf Radio SRF 1

Täglich reisen Tiere über den Flughafen Zürich. Dort wird kein Aufwand gescheut, damit es den Tieren gut geht. Trotzdem sind sie Stresssituationen ausgesetzt. Die vertraute Bezugsperson fehlt, die Tiere bleiben stundenlang allein, beim Verladen des Tieres ist es «lärmig». Es braucht viel Sorgfalt der zuständigen Fachpersonen, damit jede Info fliesst und nichts vergessen geht, so dass auch das Tier einen guten Flug hat. 

Tierpfleger, TierärztInnen und Cargospezialisten kümmern sich um das Wohl von Hunden und Katzen, Zierfischen, Zootieren und Labormäusen. Nur für grosse Tiere ist der Flughafen Zürich nicht eingerichtet. Die Tierräume sind schallisoliert und klimatisiert. Den reisenden Vierbeinern soll es hier wohl sein. Wenn die Tierpfleger Zeit haben, spielen sie sogar ein wenig mit den Hunden, die sie betreuen. Die Tierpfleger haben ganz offensichtlich ein gutes Händchen mit Tieren.

Der scheue, gepflegte Hund im Tierraum, der von Polen gekommen ist und bald nach Brasilien weiterfliegt, lässt sich von Manfred Astel vertrauensvoll hochheben. Der Tierpfleger erzählt, er sei noch nie von einem Hund gebissen worden. Es komme schon vor, dass er eine ruhige Hand brauche. Vor Schlangen habe er grossen Respekt, doch die Reptilien brauche er ja nicht aus ihrer Kiste zu nehmen, er könne sie von aussen füttern.

Wenn das Flugzeug bereit ist, «verpackt» der Tierpfleger seinen Schützling in eine Box. Sie ist nach internationalem Standard ausgerüstet und ist so gross, dass sich der Hund darin umdrehen kann. Der Tierpfleger übergibt die sorgfältig kontrollierte Box den Leuten von Cargologic. Sie bringen den vierbeinigen Passagier höchstpersönlich in seinen Frachtraum. Hunde gelten als fragiles Gepäck und bekommen Sonderbehandlung. Sie reisen in einem Extraraum, der sich mit einem grossen Kofferraum vergleichen lässt. Der Angestellte der Firma Cargologic befestigt die Box so gut, dass sie sich während des Fluges nicht verschieben kann.

Michel Bonsera ist seit 17 Jahren für die Sicherheit bei Cargologic verantwortlich. In dieser Zeit sei es nie zu einem Zwischenfall mit einem Tier gekommen, sagt er. Alle seien wohlauf, wenn sie abfliegen oder ankommen.

Im Hanfdschungel

Sendetermin: Dienstag, 13. Februar 2018, 20 Uhr, im «Doppelpunkt» auf Radio SRF 1

CBD. Die drei Buchstaben klingen wie ein Zauberwort. Der Wirkstoff Cannabidiol ist ein Inhaltsstoff aus der Hanfblüte, der für Furore sorgt. Doch was steckt wirklich hinter diesem geheimnisvollen Wirkstoff? Wem nützt er und welche Bedenken sind angebracht?

Hanf ist eine alte Kulturpflanze. Zum ersten Mal wird sie in einem chinesischen Text aus dem Jahr 2037 vor Christus erwähnt. Fasern, Samen, Blüten: Alle Pflanzenteile dienen dem Menschen. Doch die Powerpflanze hat ein Handicap. Sie trägt das Stigma Kifferdroge, die die Jugend schädigt.

Seit 2011 kommen in der Schweiz viele neue Hanfprodukte auf den Markt. Hanfblüten, die weniger als 1 % des berauschenden Wirkstoffes THC beinhalten, dafür aber umso mehr CBD, kann jede und jeder in der Schweiz legal kaufen, ebenso auch Extrakte und weitere CBD-Produkte. Der Pflanzenwirkstoff CBD hat keine berauschende Wirkung, er ist zugelassen. Dem Cannabidiol (CBD) werden wunderbare Eigenschaften nachgesagt: Er soll den Schlaf fördern, bei Epilepsie helfen und Schmerzen lindern, um nur einige zu nennen.

Die einen rauchen Hanfblüten oder –Zigaretten mit viel CBD, andere versprechen sich vom CBD Linderung von Beschwerden. Doch CBD ist in der Schweiz als Heilmittel nicht anerkannt.

Dieser Umstand führt uns in den Hanfdschungel, ins Wirrwarr verschiedener Gesetze und Bestimmungen, ins Labyrinth von Behörden und Zuständigkeiten, in ein Argumentationsfeuer von Skeptikern und Bewunderern. Und in einen grossen Graubereich.

Der Doppelpunkt schlägt sich einen Weg durch den Hanfdschungel und zeigt die Möglichkeiten und Grenzen der neuen legalen Hanfprodukte auf.

Die Führung ist weiblich

Sendetermin: Dienstag, 16. Januar 2018, 20 Uhr, im «Doppelpunkt» auf Radio SRF 1

Der «Doppelpunkt» stellt vier ganz unterschiedliche Unternehmerinnen vor, Jungunternehmerinnen und erfahrene Chefinnen, Einzelkämpferinnen und Teamplayerinnen. Alle vier Frauen sind in einem KMU tätig.

Eines der wichtigsten Merkmale weiblichen Führungsstils ist die Tatsache, dass weibliche Chefs sich um ihre Mitarbeitenden kümmern. Die Mitarbeitenden erbringen eine hohe Leistung, weil sie sich positiv bestärkt wissen.

Margit Osterloh setzt sich seit vielen Jahren mit der Frau als Unternehmerin auseinander. Sie ist emeritierte Wirtschaftsdozentin und unterrichtet an der Universität Basel als Gastdozentin. Mit Margit Osterloh gehen wir auch der Frage nach, weshalb weibliche Chefs noch immer deutlich in der Unterzahl sind und welche Stolpersteine Frauen beim Aufsteigen hindern.

Rahel Schönthal - die Waldfrau

Sendetermine: Sonntag, 1. Januar 2017, 15 Uhr, und Dienstag, 3. Januar 2017, 21 Uhr (W)

im «Menschen und Horizonte» auf Radio SRF 1

Rahel Schönthal ist eine richtige Waldfrau. Schon als Kind ging sie gern alleine in den Wald. In ihrer Jugend besprach sie mit ihrem stillen Freund ihre Sorgen, erzählte ihm von ihren Ängsten. Ihr war, als höre sie in der Stille des Waldes und im sanften Rauschen der Blätter Antworten, die ihr halfen, ihren Weg zu gehen.

Als junge Frau begann Rahel Schönthal, ganz allein mitten im Wald zu übernachten. Am Morgen fühlte sie sich jeweils wie neu geboren. Schon lange hegte die junge Physiotherapeutin den Wunsch, im Wald zu wohnen, ihren Ratgeber gleich vor der Türe zu haben. Dieser Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Sie lebt seit dem letzten Frühling in einem alten Jagdschlösschen mitten im «Forst», einem grossen Waldstück westlich von Bern.

Der Schutzwald - ein Schweigen, das zu reden gibt

Sendetermin: Dienstag, 27. September 2016, 20 Uhr, im «Doppelpunkt» auf Radio SRF 1

Der Schutzwald sichert das Leben in den Bergen. Er schützt Dörfer, Bergbahnen und Strassen; er hält Lawinen und Steine auf, er verhindert, dass Hänge abgleiten, er schützt vor Hochwasser. Doch dem Schutzwald stehen schwierige Zeiten bevor.

In den 80er Jahren ging ein Aufschrei durchs Land. Das Waldsterben war in aller Munde. Unterdessen ist es um den Wald still geworden. Forscher und Forstingenieure warnen vor dem Klimawandel, sie rechnen damit, dass Waldbrände, Stürme und Borkenkäferinvasionen zunehmen, weil es trockener und wärmer wird. Viele Schutzwälder sind nicht fit für die grossen Herausforderungen, die das Klima an sie stellt.

Der auf tausend Hochzeiten tanzt

Sendetermine: Sonntag, 18. September 2016, 15 Uhr, und Dienstag, 20. September 2016, 21 Uhr (W)

in «Menschen und Horizonte» auf Radio SRF 1

Pierrot Hans ist ein Jongleur. Er wirft aber keine Bälle, er jongliert mit unterschiedlichen Projekten und Interessen und ist bestrebt, die Lebenswelten unter einen Hut zu bringen. Seit seiner Pensionierung investiert er die meiste Zeit in sein Armenienprojekt Ziran. Das Ziel: armenischen Kleinproduzenten zu einem Verdienst zu verhelfen.

Pierrot Hans ist auf einem Bauernhof im Tösstal aufgewachsen. Sein Bezug zur Landwirtschaft kommt ihm gelegen, wenn er mit armenischen Kleinproduzenten verhandelt und Produkte prüft. Den einfachen Vorgängen auf dem Land stehen komplexe Probleme des südkaukasischen Bergstaates gegenüber. Dieser Kontrast fasziniert Pierrot Hans.

Der 67jährige Architekt und Informatiker, der viele Jahre als Denkmalpfleger arbeitete, ist nicht nur zwischen der Schweiz und Armenien unterwegs. Er fährt gern Velo und unterrichtet die japanische Kampfsportart Aikido. Nicht gewinnen, sondern eine Lösung finden, die für alle passt. Das ist das Anliegen im Aikido, und das ist auch das Lebensmotto von Pierrot Hans.

Klangsonne aus Metall: die Glocke

Sendetermin: Freitag, 13. Mai 2016, 17:50 Uhr, im «Lokaltermin» auf Radio SRF 2 Kultur

Der Klang der Glocke ist einmalig, er ist unverwechselbar. Die Glocke ist aus unserem Leben nicht wegzudenken. Ein Physiker und ein Audiodesigner enträtseln diesen mächtigen Klang, ohne ihn zu entzaubern.

Glocken sind unendlich viel lauter als menschliche Stimmen. Ihr Schall läuft viel schneller, als Menschen das könnten. Seit etwa fünfhundert Jahren hängen in unseren Kirchtürmen Glocken aus Bronze, die das Leben der Menschenstrukturieren. Schon seit dem Mittelalter diente die Glocke als Signalgeberin für unterschiedliche Botschaften: Feuer, Geburt, Zinstag, Krieg...

Die Glocke ist nicht einfach nur laut. Sie ist ein «einfaches» Instrument, das keine Spielkunst erfordert. Metall, ganz besonders Bronze, Messing oder Silber, klingt lange nach, wenn man es anschlägt. Eine Glocke klingt nicht an jeder Stelle gleich. Sie besitzt verschiedene Klangzonen. So entsteht das charakteristische Tongemisch, das den komplexen Klang zu einer Klangsonne werden lässt.

Glocken - die grosse Machtmusik

Sendetermin: Dienstag, 1. März 2016, 20:00 Uhr, im «Doppelpunkt» auf Radio SRF 1

Den einen wärmen Glockenklänge das Herz. Andere treibt der nächtliche Glockenschlag der Turmuhr auf die Palme und vors Gericht. Die Glocke ist uraltes Musikinstrument, Marschall der Mächtigen und ein lautes Signal, das eine bestimmte Reaktion einfordert.

Die Stimme der Glocken ruft zwar nicht mehr so viele Menschen zu Gebet und Gottesdienst wie früher. Doch gerade in der Schweiz haben Glocken noch immer einen hohen Stellenwert. Kuh- und Kirchenglocken gehören zur Marke Schweiz wie Schokolade und Käse. 

Die Glocke ist der unsichtbare Taktstock unseres Lebens. Von morgens bis abends gibt sie uns mit ihren Signalen zu verstehen, was als nächstes ansteht. Sie reisst uns morgens aus dem Schlaf, zeigt Anfang und Ende von Pausen an, kündet von Taufe, Hochzeit und Tod, gibt die Zeit bekannt und zeigt an, dass jemand mit uns sprechen will. 

Glocken haben viele Funktionen. Sie besitzen einen unverwechselbaren Klang. Der Physiker Kurt Heutschi und der Audiodesigner Pascal Nater weihen uns ins Geheimnis des Glockenklangs ein. Die Sendung geht der Frage nach, weshalb wir uns von Glockenklängen, vom Schrillen des Weckers bis zum Klingelton des Smartphones, herumdirigieren lassen, und weshalb wir so emotional auf Glocken reagieren.

Seelenmedizin schneidern

Sendetermin: Sonntag, 29. November 2015, 15:03 Uhr, Radio SRF 1

Sie ist ein wahrhaftiger "Textiljunky" und liebt alles, was kompliziert ist. Die Maschinenbauerin Christine Meixner hat ihren Traumjob gefunden: Für Frauen, die wegen Brustkrebs eine Brust verloren haben, fertigt sie massgeschneiderte BHs an.
Auf einer Australienreise kaufte sich Christine Meixner ein Buch "BHs nähen". Das Nähen von massgeschneiderten Dessous wurde zur wahren Sucht. Sie liebt alles, was sich um Fäden, Garn und Stoffe dreht, und lernte schon als kleines Kind viele Textiltechniken.
Seit 10 Jahren hegt sie den Traum, brustamputierten Frauen mit massgeschneiderten BHs das Gefühl zu geben, ganz und optisch unauffällig zu sein. Als sie mit 39 an Brustkrebs erkrankte, stand ihr Entschluss fest: sie wollte sich auf diese Kundschaft  spezialisieren.
Die Bayerin kam vor 16 Jahren in die Schweiz, um Kraftwerke zu bauen. Heute arbeitet sie in ihrem Nähatelier in einem alten Schulhaus im Baselbiet.

Safranernte – rotes Gold aus Hellbühl

Sendetermin: Freitag, 20. November 2015, 17:50 Uhr, Radio SRF 2 Kultur

Barbara Lang scheut keinen Aufwand für ihren Safran. Sie gehört zu den Bäuerinnen, die dem teuersten Gewürz der Welt eine Heimat in der Schweiz geben wollen. Der Safran kommt aus den Blüten des Crocus Sativus – einer delikaten, zauberhaften Pflanze!

Der Crocus sativus blüht nicht im Frühling, wie es sein Name vermuten lässt. Er öffnet seine violetten Blüten im Spätherbst. Der Crocus birgt in seiner Blüte drei leuchtend dunkelrote Fäden, die die Blüte für ihre Fortpflanzung eigentlich gar nicht braucht. Es ist wie ein Geschenk für die Menschen. Barbara Lang und ihre Familie lösen die Safranfäden von Hand aus den zarten Blüten. Erst nach dem Trocknen und nach 2 – 3 Monaten Reifeprozess entwickelt sich das unverwechselbare Aroma des Safrans – des roten Goldes.

Viele Bäuerinnen und Bauern suchen Nischenprodukte, für die sie einen guten Preis erhalten. Auf dem Safran liegen viele Hoffnungen. Doch das königliche Gewürz macht es seinen AnpflanzerInnen nicht einfach, die Ernten fallen sehr unterschiedlich aus. Barbara Lang lässt sich die Begeisterung für den Safran nicht nehmen. Sie will herausfinden, was es braucht, damit der Safran optimal gedeihen kann.

Symphonie der Zeit

Freitag, 9. Oktober 2015, 17:50 Uhr, Radio SRF 2 Kultur

Das Musikautomaten- und Uhrenmuseum in Oberhofen am Thunersee feiert sein 20-jähriges Jubiläum. Es ist eine echte Museumsperle, jedoch vielen unbekannt. In meiner Sendung fokussiere ich mich auf die Uhren. Mit einem teuren Studiomikrofon haben wir die tausend Stimmen der Uhren aufgenommen, ein wahres Klangwunder! Der Uhrensammler und Museumsführer Theo Weiss erzählt dazu Uhrengeschichten, die vielen absolut neu sein dürften, auch wenn sie von alten Uhren handeln …

Arbeit im Alter

Sendetermin: Dienstag 18. August 2015, ab 20h auf Radio SRF1

Ausbildung, Arbeit, Ruhestand: So klingt der Entwurf unseres Lebens. Doch dieser Dreiklang klingt langsam aber sicher aus. Lebenslang lernen, arbeiten und Pausen machen ist die Lebenssymphonie der Zukunft.

Die Menschen werden immer älter. Sie wollen die Jahre zwischen 65 und 84, in denen sie sogenannte junge Alte sind, nutzen. Viele sind auf der Suche nach sinnvollen Aufgaben, in der Regel Teilzeitbeschäftigungen, sei es nun bezahlt oder ehrenamtlich. Manche müssen auch weiterarbeiten, weil das Geld sonst nicht reicht. Schon jeder Siebte arbeitet nach der Pensionierung bezahlt weiter.

Die alten Menschen sind in Aufbruchstimmung. Sie machen sich selbständig, stellen ihren Wissensfundus ihrem Betrieb als Senior Berater zur Verfügung, entlasten jüngere Arbeitnehmende, die unter stress leiden, übernehmen Gelegenheitsjobs über Plattformen wie Rent a Rentner oder leisten Freiwilligenarbeit jeder Couleur.

Seide - «Made in Switzerland»

Dienstag, 21. Juli 2015, 20:03 Uhr, Radio SRF1 (Wiederholung vom Dezember 2014)

Seide ist die Königin der Textilien. Mit ihrer Leuchtkraft und ihrer feinen Textur stellt sie alle anderen in den Schatten. Seide verbinden wir mit China. Doch es gibt auch Schweizer Seide. Seit Herbst sind die ersten Seidenkrawatten und der erste Seidenschal aus Schweizer Seide auf dem Markt.

Mit Pferden und Delfinen flüstern: Die Meeresbiologin Sandra Schibler

Sonntag, 5. Juli 2015, 15:03 Uhr, Radio SRF 1

Zwei rote Fäden ziehen sich durch das Leben von Sandra Schibler: die Tiere und das Wasser. Als Kind verbrachte sie die meiste Zeit draussen mit Pferden, Katzen und Hunden. Nach der KV-Ausbildung zog es sie nach Amerika, wo sie Meeresbiologie studierte und Delfine trainierte.

Philipp Häuselmann: Die Höhlen sind sein Glück

Sonntag, 19. April 2015, 15:03 Uhr, Radio SRF1

Der Berner Philipp Häuselmann ist mit Leib und Seele Höhlenforscher. Seine Augen glänzen, wenn er vom Berginnern spricht. Wo andere Platzangst verspüren, fühlt er sich wohl und geborgen.

Klang der Stille

Dienstag, 7. April 2015, 20:03 Uhr, Radio SRF1

Nach Stille sehnen wir uns und ertragen sie dann doch nicht. Stille wird oft negativ definiert, meistens als das Fehlen von Klang. In der Sendung «Doppelpunkt» begeben wir uns auf die Suche nach den Qualitäten der unbekannten Grösse Stille.

Cornel Greth: Hochseekapitän auf dem Segelschiff «Eye of the wind»

Sonntag, 15. März 2015, 15:03 Uhr, Radio SRF 1

Mit dem 100-jährigen Segelschiff «Eye of the Wind» segelt Cornel Greth übers offene Meer. Und mit seinem alten Holzruderboot, das er selber restauriert hat, rudert er auf dem «schwäbischen Meer», nicht selten ist ein Buch mit an Bord. Cornel Greth ist Hochseekapitän und Leseratte.